Poly-targeting Strategie und Nanopathologie-Therapie
- Förderkennzeichen
81Z0300502
- Projektnummer
1279
- Institution
- Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
- Projektleiter
- Stefan Hell
- Standort
- Göttingen
- Kurzbeschreibung
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In Herzmuskelzellen löst die ankommende elektrische Erregungswelle bei spannungsabhängigen Kalziumkanälen einen Influx von extrazellularen Kalzium in das Zytosol aus. Dieser wird von dem …
In Herzmuskelzellen löst die ankommende elektrische Erregungswelle bei spannungsabhängigen Kalziumkanälen einen Influx von extrazellularen Kalzium in das Zytosol aus. Dieser wird von dem Ryanodin-Rezeptor (RyR2) detektiert und setzt durch positive Rückkopplung weiteres zytosolisches Kalzium aus dem sarkoplasmischen Retikulum (SER) frei. Dies führt zur Kontraktion der Herzmuskelzelle. Eine RyR2-Kanal-Dysfunktion löst eine Zunahme der diastolischen SER Ca2+-Freisetzung (Ca2+-Leak) in Herzmuskelzellen aus, was direkt zur Entstehung von Arrhythmien und kontraktiler Dysfunktion beiträgt. Da bei chronischer Herzinsuffizienz zusätzlich die Protein-Expression der SER Ca2+-ATPase (SERCA2a) vermindert ist, entsteht eine kritische Synergie mit dem RyR2-abhängigen Ca2+-Leak. Ausgehend von diesem multifaktoriellen Krankheitsmechanismus entwickeln wir erstmals eine neue poly-targeting Strategie, die auf von uns entwickelten und hergestellten Pharmakaphoren basiert. Ziel ist es, durch einen Wirkstoff simultan die SERCA2a-Funktion zu steigern und gleichzeitig allosterisch das RyR2-vermittelten SER Ca2+-Leak zu hemmen. Dies stellt einen neuen kausalen Ansatz zur Behandlung von Arrhythmien und Herzinsuffizienzen dar.
- Projektart
- Standortprojekt
- Fördersumme
- € 687.296,94
- Beginn
- 01.01.2021
- Ende
- 31.12.2025