Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
„An apple a day keeps the doctor away“ – dieses Sprichwort bringt auf den Punkt, was mit Prävention gemeint ist: Es geht darum, Krankheiten vorzubeugen, damit sie gar nicht erst entstehen. Menschen die gesund sind, können beispielsweise durch einen guten Lebensstil etwas dafür tun, dass dies so bleibt. Bestimmte Faktoren, wie ein erhöhter Blutdruck oder hohe Cholesterinwerte, können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vergrößern. Menschen mit solchen Risikofaktoren können jedoch gezielt vorbeugen, damit Herz und Kreislauf gesund bleiben.
Unsere Ernährungs- und Lebensgewohnheiten nehmen einen besonderen Stellenwert in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein. Eine gesunde Lebensweise hält nicht nur gesund, sondern wirkt sich auch positiv auf die Herz-Kreislauf-Risikofaktoren Körpergewicht, Blutdruck, Blutfettwerte und Diabetes mellitus aus. Es lohnt sich also doppelt. Die besondere Chance liegt darin, dass jeder einzelne seine Prävention aktiv mitgestalten kann.
Die vier wichtigsten Schutz-Faktoren:
1. Nicht-Rauchen
Rauchen ist nachweislich ein starker Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mit dem Rauchen aufzuhören, verringert nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch für andere Erkrankungen wie Krebs oder Atemwegserkrankungen.
Informationen und Unterstützung beim Rauch-Stopp bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: https://www.rauchfrei-info.de/
2. Gesunde Ernährung
Ausgewogen und abwechslungsreich ist die Maxime für eine gesunde Ernährung. Das Herz freut sich besonders, wenn viel Vollkornprodukte, Gemüse und Obst auf den Tisch kommen. Günstig ist auch weniger Fleisch und dafür regelmäßig Fisch zu essen, sowie möglichst pflanzliche anstelle von tierischen Fetten zu wählen.
Ausführlichere Informationen geben diese Links:
- Die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zeigen, wie eine ausgewogene Ernährung aussieht:
https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/ - Tipps der Deutschen Herzstiftung zur herzgesunden Ernährung:
https://www.herzstiftung.de/kochbuch-mediterrane-kueche.html - Das Bundeszentrum für Ernährung informiert über Essen und Gesundheit:
https://www.bzfe.de/inhalt/gesundheit-623.html
3. Ausreichend Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, steigert die Fitness und die geistige Gesundheit. Aktuelle Studien des DZHK-Wissenschaftlers Professor Martin Halle zeigen, dass hier schon wenig Bewegung im Vergleich zu gar keiner Bewegung etwas bewirken kann. Es muss also nicht gleich eine regelmäßige 30-minütige Joggingrunde sein. Schon tägliche kurze Spaziergänge, bei denen man für sieben bis acht Minuten zügig geht, senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 20 Prozent. Mehr Informationen, wieviel Bewegung es sein sollte, welche Sportarten bei bestehenden Herzerkrankungen geeignet sind und wie schon der Alltag mit mehr Bewegung angereichert werden kann, liefert die Deutsche Herzstiftung: https://www.herzstiftung.de/Bewegung-im-Alltag.html
Sport als Medizin | SYNERGIE-Magazin Ausgabe #2-2019
Die kardiovaskuläre Forschung setzt sich verstärkt mit Prävention auseinander.
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4. Gutes Stress-Management
Typische Stressauslöser im Alltag sind zum Beispiel Zeit- und Leistungsdruck, Lärm oder Probleme in der Familie. Wird Stress zu einer Dauerbelastung, kann das auch körperliche Folgen haben, zum Beispiel Blutdruckanstieg oder beschleunigter Herzschlag, die der Herzgesundheit schaden können. Zudem kann Stress ungünstige Lebensgewohnheiten fördern (mehr Essen, höherer Zigaretten- oder Alkoholkonsum). Die Psychokardiologie, ein Fachbereich der Medizin, erforscht die Wechselwirkungen zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychischen Belastungen wie Stress bzw. psychischen Erkrankungen, zum Beispiel Depressionen. Eine große Studie mit Beteiligung des DZHK ergab, dass Depressionen für Männer sogar ein genauso großes Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung beinhalten wie Fettleibigkeit oder zu hohe Cholesterinwerte.
Weitere Informationen, Adressen und Links zu diesem Thema bietet das Informationsportal Psychokardiologie: http://www.psychokardiologie.org
Auch die meisten Krankenkassen halten Informationen über Stress und hilfreiche Methoden für wirkungsvolles Stressmanagement bereit.
DZHK-Forscher Prof. Dr. Martin Halle vom Zentrum für Prävention und Sportmedizin der TU München erklärt, warum Bewegung so wichtig für ein gesundes Leben auch mit Herz-Kreislauf-Erkrankung ist. In der 5. Folge der DZHK-Videoreihe geht er mit gutem Beispiel voran und nimmt die Treppe.
Informationen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Nachfolgend finden Sie grundlegende Informationen zu grundlegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Artikel geben einen ersten Überblick und enthalten Links für weiterführende Informationen:
Hinweis: Die Artikel enthalten nur allgemeine Hinweise und dürfen nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Einen Arztbesuch können sie nicht ersetzen.
Herzinfarkt-Risikotest
Mehr als 300.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr einen Herzinfarkt.
Mit dem Test der Deutschen Herzstiftung können Sie besser abschätzen, wie hoch Ihr eigenes Herzinfarkt-Risiko ist.
Bitte beachten Sie, dass der Test nur für Menschen gedacht ist, bei denen bislang keine Gefäßerkrankung diagnostiziert wurde.
Für therapeutische Empfehlungen, um Ihr persönliches Risiko zu verringern, konsultieren Sie bitte einen Arzt.
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