Christian Weber ist Direktor des Instituts für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten und Inhaber des Lehrstuhls für Vaskuläre Medizin am Klinikum der Universität München. Für den Mediziner ist der neue ERC-Grant eine besondere Auszeichnung: Er ist einer der wenigen Forscher weltweit, dem es gelungen ist, einen zweiten ERC Advanced Grant in seiner Karriere einzuwerben. Christian Weber trägt mit seiner Forschung zum Verständnis der Volkskrankheit Atherosklerose bei und schafft Voraussetzungen für die Entwicklung neuer Therapieansätze.
Christian Weber analysiert die molekularen Zusammenhänge bei der Entstehung und dem Verlauf von Atherosklerose, bei der sich in den Arterien Ablagerungen in der Gefäßinnenwand bilden, die zu chronischen Entzündungen führen und die Gefäße verengen. In seinem ersten ERC-Projekt „Atheroprotect“ untersuchte er die Rolle entzündlicher Signalproteine, die die Immunantwort kontrollieren. Der Titel seines neuen ERC-Projekts lautet “PROVASC; Cell-specific vascular protection by CXCL12/CXCR4”. Darin wird der Mediziner die zellulären Mechanismen eines Signalwegs charakterisieren, der bei Gefäßerkrankungen wie Atherosklerose eine wichtige schützende Funktion hat und auch in genetischen Studien am Menschen identifiziert wurde. Sein Ziel ist es, Genvarianten aufzuklären und Wege aufzuzeigen, wie sich diese Signalachse gezielt modulieren lässt. Dabei setzt er unter anderem auf die sogenannten microRNAs – Abschnitte aus der RNA, die für die Regulation der Gene relevant sind.
Weber, Jahrgang 1967, war Professor an der RWTH Aachen und ist seit 2006 Professor am Cardiovascular Research Institute der Universität Maastricht, Niederlande. 2010 folgte der Ruf an die LMU. Im Jahr 2009 zeichnete ihn der Europäische Forschungsrat erstmals mit einem Advanced Grant aus. Christian Weber ist zudem ein Sprecher der Munich Heart Alliance im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislaufforschung und seit 2014 Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Atherosklerose – Neue therapeutische Zielstrukturen“, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.
Quelle: Pressemitteilung LMU