Die Forscher setzten im Labor die Vorläuferzellen von Makrophagen - auch Fresszellen genannt - einer erhöhten Salzkonzentration aus. Schon nach drei Stunden zeigten sich Veränderungen: Ein Bestandteil des Salzes – das Natriumion – löste einen Energiemangel in den Zellen aus. Das veränderte die Funktion der Makrophagen und könnte so entzündliche Erkrankungen an Gefäßen, Gelenken oder Autoimmunerkrankungen begünstigen. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnte steigen.
In einer Studie überprüften die Forscher, ob und wie deutlich sich zu viel Salz im Essen beim Menschen auswirkt. Schon eine Pizza mit rund zehn Gramm Salz genügt, um die Fresszellen auszubremsen – allerdings hält der Effekt nicht lang und ist nach acht Stunden fast verschwunden. Nehmen Menschen jedoch mehrmals am Tag stark salzige Mahlzeiten zu sich, könnte das dazu führen, dass die Zellen längerfristig unterversorgt sind – mit der Folge, dass sich das Risiko für Entzündungserkrankungen erhöhen könnte. Die Forscher vermuten, dass zu viel Salz sich auch auf Muskel-, Nerven-, Sinnes- und Eizellen auswirkt.
Originalarbeit:
Salt transiently inhibits mitochondrial energetics in mononuclear phagocytes. Geisberger S et al., 2021 Circulation, DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.120.052788
Quelle: Pressemitteilung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin