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Wie Herz- und Gehirnkrankheiten zusammenhängen: In Göttingen startet neues Graduiertenkolleg


Sprecherin und Sprecher des neuen Graduiertenkollegs: Prof. Dr. Dörthe M. Katschinski (Foto: umg/fskimmel) und Prof. Dr. André Fischer (Foto: privat).


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Ab April 2023 erforschen rund 60 Promovierende im Graduiertenkolleg „Herz und Gehirn: Integrative Forschung über Organgrenzen hinweg“ an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) wie Herz- und Gehirnkrankheiten zusammenhängen. Das Ausbildungs- und Forschungsprojekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 6 Millionen Euro für zunächst fünf Jahre gefördert. Die beiden DZHK-Wissenschaftler Prof. Dr. Dörthe M. Katschinski und Prof. Dr. André Fischer von der UMG sind Sprecher des Graduiertenkollegs mit dem Kürzel „GRK 2824“.

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Herz- und Gehirnerkrankungen werden häufig noch als getrennte Bereiche betrachtet. Das spiegelt sich nicht nur in der Diagnostik und Behandlung wider, sondern auch in der Qualifikation und Spezialisierung der Ärztinnen und Ärzte sowie in der Forschung. „Leider führt diese Tradition zu einem Mangel an Wissen über organübergreifende pathophysiologische Mechanismen und Behandlungsmöglichkeiten. Für bahnbrechende klinische Fortschritte ist deshalb ein neuer interdisziplinärer systemmedizinischer Ansatz unerlässlich, der über die Organgrenzen hinausgeht“, sagt Prof. Dr. Dörthe M. Katschinski, Direktorin des Instituts für Herz- und Kreislaufphysiologie der UMG und Principal Investigator am DZHK.

In dem neuen Graduiertenkolleg werden Promovierende mit beiden Organen vertraut gemacht: Neben einem fachlich und interdisziplinär ausgerichteten Ausbildungsprogramm bietet es insgesamt zehn Forschungsprojekte, sechs angegliederte klinische Studien und eine Kohorte pluripotenter Stammzellen (iPSC). Mit der Kombination von Ausbildung und Forschung werden die Doktorandinnen und Doktoranden auf Karrieren als Medical Scientist bzw. Clinician Scientist vorbereitet.

Der Forschungsschwerpunkt liegt auf den gemeinsamen Mechanismen von Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten) und Nervenzellen (Neuronen) sowie der Herz-Hirn-Achse. „Wir werden gemeinsame Mechanismen in Kardiomyozyten und Neuronen analysieren, um die Grundprinzipien dieser Zellen besser zu verstehen“, sagt Prof. Dr. André Fischer, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der UMG. „Im Hinblick auf die translationale Perspektive des GRK konzentrieren wir uns auf vier relevante Krankheitspathologien mit einem fehlgesteuertem Cross-Talk zwischen Herz und Gehirn: dem Takotsubo-Syndrom oder sogenannten „broken heart syndrom“, der Störung der geistigen Leistungsfähigkeit bei Herzschwäche, den Auswirkungen von proteotoxischem Stress bei der Alzheimer-Krankheit sowie dem gestörten zentralen autonomen Nervensystem nach einem Schlaganfall für die Herzfunktion. Unser Ziel ist es, neue Mechanismen zu identifizieren, die der Herz-Hirn-Dysfunktion zugrunde liegen“, so DZHK-Wissenschaftler Fischer, der außerdem Sprecher des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) am Standort Göttingen ist.

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der kardiovaskulären und neurowissenschaftlichen Fachrichtungen der Universitätsmedizin Göttingen, des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen und des Deutschen Primatenzentrums GmbH, Leibniz-Institut für Primatenforschung arbeiten dafür eng zusammen.

Quelle: Pressemitteilung der Universitätsmedizin Göttingen