Regelmäßiges Training wirkt sich bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz positiv auf den Krankheitsverlauf aus und die Wahrscheinlichkeit für einen stationären Krankenhausaufenthalt sinkt. Zugleich leiden sie unter Atembeschwerden und sind schnell erschöpft. Es fällt ihnen zunehmend schwerer, körperlich aktiv zu sein. Diesen Teufelskreis wollen DZHK-Wissenschaftler am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) jetzt mit Hilfe eines Spezialanzugs durchbrechen.
Der „Myosuit“ wird über der normalen Kleidung an der Hüfte und den Beinen angelegt. In einem kleinen Rucksack untergebrachte Elektromotoren unterstützen über Seilzüge und passive Elemente die Beugung und Streckung des Hüftgelenks sowie der Kniegelenke und unterstützen damit die Muskelarbeit. Bewegungssensoren steuern wie stark und in welcher Abfolge der Anzug das geschieht. Die Patienten trainieren dadurch ihre Ausdauer.
Ohne regelmäßiges Training riskieren Patienten mit chronischer Herzschwäche Muskelschwund, häufig nehmen sie an Gewicht zu. Die Folge ist ein Fortschreiten der Herzinsuffizienz, bis hin zum Herzversagen.
Ob und wie der Spezialanzug bei Patienten und Patientinnen mit fortgeschrittenen Erkrankungen, die Herz und Lunge betreffen, eingesetzt werden kann, prüft nun ein Team um Professor Volkmar Falk, Ärztlicher Direktor des DHZB und Principal Investigator am DZHK. Anschließend plant das Team eine Studie, die zeigen soll, wie sich der Anzug im Vergleich zu einer herkömmlichen Physiotherapie auf die körperliche Fitness auswirkt.
Quelle: Deutsches Herzzentrum Berlin