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Prof. Heineke erforscht die molekularen Mechanismen der Herzinsuffizienz


Prof. Dr. med. Jörg Heineke ist Principle Investigator (PI) am Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. (DZHK) | © Tom Figiel


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Öffentliche Antrittsvorlesung des Universitätsprofessors für Herz- und Kreislaufforschung, Prof. Dr. Jörg Heineke: "Untersuchung molekularer Mechanismen der Herzinsuffizienz zur Identifizierung neuer therapeutischer Ansatzpunkte", 30. November 2018, 16:15 Uhr, Hörsaal 01, Universitätsmedizin Mannheim

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Die Medizinische Fakultät Mannheim hat eine eigene Abteilung, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen erforscht. Sie wird von Professor Dr. Jörg Heineke geleitet, der zum September 2017 auf die neu eingerichtete Universitätsprofessur für Herz- und Kreislaufforschung der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg berufen wurde. Er ist außerdem Priciple Investigator am DZHK-Standort Heidelberg/Mannheim. Sein Interesse gilt vor allem Kardiomyopathien, Erkrankungen der Herzmuskulatur, die die Leistungsfähigkeit des Herzens einschränken; und hier speziell den molekularen Mechanismen, die zur Herzschwäche führen.

Am 30. November 2018 laden Fakultät und Klinikum gemeinsam zur öffentlichen Antrittsvorlesung von Professor Heineke ein, bei der er sich der akademischen Öffentlichkeit und allen Interessierten vorstellt. Seinen Vortrag widmet er seinem Hauptinteresse, der „Untersuchung molekularer Mechanismen der Herzinsuffizienz zur Identifizierung neuer therapeutischer Ansatzpunkte“.

Professor Heineke ist 44 Jahre alt und hat vier Kinder. Gemeinsam mit seinem Team ist er aus Hannover gekommen, wo er an der Medizinischen Hochschule (MHH) zuletzt eine Heisenbergprofessur innehatte. Zuvor war er Leiter der Nachwuchsgruppe „Myocardial Cellular Crosstalk and Genetherapy“ im Exzellenzcluster REBIRTH (From Regenerative Biology to Reconstructive Therapy).

Ursprünglich hatte Heineke als Herzspezialist am Krankenbett arbeiten wollen. Bei seiner mit „summa cum laude“ abgeschlossenen experimentellen Doktorarbeit bei Professor Dr. Helmut Drexler in der Abteilung Kardiologie und Angiologie der MHH entdeckte er die Wissenschaft für sich. Während der folgenden drei Jahre, in denen er sich als klinischer Assistenzarzt und Post-Doc in der AG Molekulare und Translationale Kardiologie (Leiter: Prof. Dr. Kai Wollert) Krankenversorgung und experimenteller Forschung widmete, setzte sich dieser Forschergeist durch. Er führte ihn anschließend für fünf Jahre als Post-Doc zum renommierten molekularen Herzforscher Professor Dr. Jeffery D. Molkentin an das Cincinnati Children’s Hospital, USA. Spätestens da waren die Würfel zugunsten der Forschung gefallen.

Die Herzinsuffizienz, der sich Professor Heineke primär widmet, ist eine Erkrankung der Herzmuskulatur, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. Organe und Gewebe werden dadurch schlechter durchblutet. Europaweit sind geschätzt 10 Mio. Patienten von einer Herzschwäche betroffen, von denen etwa die Hälfte innerhalb von fünf Jahren verstirbt.

Eine Herzinsuffizienz kann unterschiedliche Ursachen haben. Im Grund kann jede Erkrankung, die die Herzmuskulatur schwächt, langfristig zu einer Herzinsuffizienz führen. Zu den häufigsten Ursachen zählen jedoch die koronare Herzkrankheit und der chronische Bluthochdruck. Ausdruck der koronaren Herzkrankheit ist zum Beispiel ein Herzinfarkt, bei dem Herzmuskelgewebe untergeht, und so langfristig eine Herzinsuffizienz hervorrufen kann.

Ziel der Forschung von Professor Heineke ist es, die molekularen Krankheitsmechanismen der Herzinsuffizienz zu verstehen, um daraus neuartige therapeutische Strategien ableiten zu können. Die zentrale Frage ist: Welche Gene und Zellen tragen wie dazu bei, dass ein schwaches Herz entsteht? Heineke erforscht entsprechend die Mechanismen, die zu einer Herzschwäche führen, sowohl auf der zellulären als auch auf der molekularen Ebene: einerseits die Interaktion zwischen verschiedenen Zelltypen, etwa Gefäßendothelzellen und Herzmuskelzellen, andererseits die Signalwege innerhalb der Zellen und deren Regulation auf der Ebene der Gene.

Einen weiteren interessanten Ansatz bietet die Beobachtung, dass neugeborene Mäuse innerhalb der ersten Lebenswoche in der Lage sind, nach einer Verletzung ihre Herzen vollständig zu regenerieren. Nach der ersten Lebenswoche führt der Verlust von Herzmuskelzellen jedoch unweigerlich zur Herzinsuffizienz. Hier hoffen die Forscher, den molekularen Mechanismus, der den Unterschied zwischen vollständiger Regeneration und dem Verlust der Regenerationsfähigkeit macht, aufdecken zu können.

In der Universitätsmedizin Mannheim ist Professor Heineke mit seiner Abteilung für Herz- und Kreislaufforschung einer von sechs Core Member des European Center for Angioscience (ECAS). Darüber hinaus ist er im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) verankert. Heidelberg/Mannheim ist einer von sieben Standorten des DZHK, der sich schwerpunktmäßig den Ursachen, Signalwegen und klinischen Fragestellungen der Kardiomyopathien, Erkrankungen des Herzmuskels, widmet – perfekt zugeschnitten auf das Profil des Mannheimer Herzforschers.

 

Quelle: Pressemitteilung Universitätsmedizin Mannheim