Diese Herstellungsmethoden eignen sich insbesondere für die Herstellung von Herzmuskelgeweben aus Stammzellen und basieren auf neuen wissenschaftlichen Ergebnissen des Forscherteams um Prof. Dr. Wolfram-Hubertus Zimmermann, Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Universitätsmedizin Göttingen.
Der exklusive Lizenzvertrag sieht Einmalzahlungen und, neben umsatzabhängigen Lizenzgebühren, auch jährliche Mindestlizenzgebühren und klinische und kommerzielle Meilensteinzahlungen vor. Prof. Wolfram-Hubertus Zimmermann betont, dass die klinische Umsetzung des an der UMG entwickelten Herzmuskelersatzverfahrens eine Konsequenz der strategischen Ausrichtung der UMG, des Herzzentrums Göttingen und des Göttinger Standorts des Deutschen Zentrums für Herzkreislauf-Forschung (DZHK) ist. Nach Dr. Jens-Peter Horst, Geschäftsführer der MBM ScienceBridge GmbH, ist dieser Vertrag beispielhaft für einen erfolgreichen Transfer hoch innovativer akademischer Technologien in eine vielversprechende Biotech-Ausgründung.
Weltweit sind mehr als 20 Millionen Patienten mit Herzmuskelschwäche registriert. Damit ist die Herzmuskelschwäche ein der häufigsten, tödlichsten und kostspieligsten Erkrankungen. Ab dem 40. Lebensjahr wird in 20% der Bevölkerung eine Herzmuskelschwäche diagnostiziert. In schweren Fällen liegt die Lebenserwartung unter 12 Monaten. Heutige Wirkstoffe können die Herzinsuffizienz nur unzureichend behandeln, da diese die Erkrankung weder aufhalten noch regenerativ heilen können. Herztransplantationen sind limitiert und nicht für jede Patientengruppe geeignet. Zelltherapien zeigen erste vielversprechende wissenschaftliche Ergebnisse, müssen aber noch weiter entwickelt und getestet werden.
Das Stammzellbasierte Tissue Engineering besitzt großes Potential für den Herzmuskelwiederaufbau bei Herzmuskelschwäche. Die an der UMG entwickelten neuen Herstellungsverfahren ermöglichen die Herstellung von humanen Herzmuskelgeweben aus Stammzellen unter definierten Laborbedingungen. Auf dem Boden dieser Entwicklungen und der langjährigen Erfahrungen von Prof. Zimmermann sollen sogenannte Herzpflaster für den therapeutischen Einsatz bei Herzmuskelschwäche entwickelt werden.
Repairon GmbH ist ein 2014 gegründetes Unternehmen, welches Technologien auf dem Gebiet der künstlichen Herstellung von Geweben (Tissue Engineering) insbesondere im kardiologischen Bereich anbietet und deren wirtschaftliche Verwertung in der regenerativen Medizin vorantreiben möchte. Prof. Dr. Zimmermann ist Mitgründer von Repairon.
Die Georg-August-Universität Göttingen, 1737 gegründet, zählt zu den international bedeutenden Forschungsuniversitäten Deutschlands. In 13 Fakultäten und über 130 Studienprogrammen bietet die Universität exzellente Forschungs- und Studienbedingungen, weltweite Kontakte und eine große Forschungstradition. Seit 2003 befindet sich die Universität Göttingen in der Trägerschaft einer Stiftung Öffentlichen Rechts.
Die MBM ScienceBridge GmbH ist eine Technologietransferorganisation der Universität Göttingen und agiert für insgesamt neun niedersächsische Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen als Mittler zwischen Erfindern, Patentanwälten und Unternehmenspartnern. Das aktuelle Portfolio der MBM ScienceBridge enthält innovative Projekte aus den Bereichen der Medizin und Biotechnologie, wie in diesem Fall und betreut von Dr. Stefan Uhle, sowie der Medizintechnik, Messtechnik, Chemie, Physik und den Forst- und Agrarwissenschaften.
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Quelle: Pressemitteilung der MBM ScienceBridge GmbH