„Wir bringen Expertinnen und Experten aus der Kardiologie, Radiologie, aber auch aus Physik, Informatik und Mathematik zusammen und haben sowohl die Grundlagenforschung als auch die klinische Arbeit im Blick“, sagt Schulz-Menger, die sich bereits seit 1998 in der Gesellschaft engagiert. Sie ist die erste Frau an der Spitze der 1997 gegründeten Vereinigung.
Für die Zeit ihrer Präsidentschaft hat sich die Herzspezialistin insbesondere vorgenommen, kardiologische Forschung und technische Entwicklung enger zu verzahnen. „Nur wenn hier die Zusammenarbeit gut funktioniert, sind rasche Fortschritte in der Anwendung möglich. Und die Verbesserung der klinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten ist mir als Medizinerin letztlich am wichtigsten“, betont Schulz-Menger. Konkret entwickelt die SCMR zurzeit verschiedene Leitlinien für die Durchführung und Auswertung von Kardio-MRT-Untersuchungen.
Dabei geht es vorrangig um Standardisierungskriterien, etwa zur Quantifizierung in der Vermessung von Herzmuskelschäden. Diese Kriterien sollen international als Guidelines bei technischen Weiterentwicklungen fungieren. Damit Kardio-MRT weltweit in hoher Qualität angeboten werden kann, will sich Schulz-Menger außerdem verstärkt darum kümmern, nationale und internationale Netzwerke zu schaffen. Sie sollen unter anderem dazu dienen, einen Wissenstransfer auch in weniger gut versorgte Länder zu gewährleisten.
Ein weiteres zentrales Projekt der Vereinigung, das Jeanette Schulz-Menger voranbringen will, ist eine weltweite Register-Studie, für die die SCMR seit 2013 Daten von Herz-MRT-Patientinnen und -Patienten zusammenführt. „Unsere Kohorte umfasst bisher 70.000 Personen, diese Zahl wird noch wachsen – aus diesem Fundus ergibt sich für wissenschaftliche Forschungsfragen rund um das Herz eine Riesen-Power“, freut sich die neue Präsidentin der SCMR.
„Hauptamtlich“ ist und bleibt Jeanette Schulz-Menger natürlich Forscherin und Medizinerin. Zurzeit arbeitet sie unter anderem in der groß angelegten Studie zum plötzlichen Herztod, für die das ECRC die Leitung für die klinische Prüfung der beteiligten Forschungseinrichtungen mit MRT-Expertise in Deutschland übernommen hat.
Quelle: Pressemitteilung Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)