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Herzschwäche bekämpfen: Millionenförderung für Systemmedizin in Mainz


Die Forscher erfassen massenspektrometrisch verschiedenste Blut-Parameter von Patienten mit Herzsuffizienz – und vergleichen diese mit den entsprechenden Daten von gesunden Menschen. | © Medistock, Lars Neumann


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Welche Mechanismen sind dafür verantwortlich, dass eine Herzschwäche entsteht? Wissenschaftler am Standort RheinMain des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wollen dieser Frage mit massenspektrometrischen Methoden nachgehen. Der dafür gebildete interdisziplinäre Forschungskern „DIASyM – Data-Independent Acquisition-based Systems Medicine: Mass spectrometry for high-throughput deep phenotyping of the heart failure syndrome” wird in den ersten sechs Jahren mit 6,8 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

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„Bisher ist die Methodik der Massenspektrometrie in der medizinischen Diagnostik noch stark unterrepräsentiert und ihre Möglichkeiten sind bei weitem nicht ausgeschöpft“, sagt Professor Stefan Tenzer, Koordinator der massenspektrometrischen Technologie-Plattform und Methodenforschung im neuen Forschungskern DIASyM. Dies liege vor allem daran, dass standardisierte Abläufe fehlen und die Geräte oft nicht darauf ausgerichtet seien, große Probenzahlen zu analysieren. Insbesondere die massenspektrometrischen Methoden zur Analyse von Eiweißkomponenten, Stoffwechselprodukten und Fettbestandteilen des Blutes wollen die Mainzer Wissenschaftler verbessern.


Blickpunkt Herzschwäche

Zusammen mit DZHK-Wissenschaftler Professor Philipp Wild von der Universitätsmedizin Mainz leitet Tenzer den neuen Forschungskern DIASyM. In den ersten Jahren des Forschungsprogramms widmet sie sich das interdisziplinäre Forschungsteam insbesondere der Frage, über welche Mechanismen unterschiedliche Formen der Herzschwäche entstehen. Alleine in Europa sind 15 Millionen Menschen an einer Herzschwäche erkrankt. Sie ist die häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte bei über 65-Jährigen und die Sterberate ist hoch. Zudem sprechen einige Herzschwäche-Patienten auf bestimmte Behandlungsmethoden schlecht oder gar nicht an.

„Durch Nutzung eines systemorientierten Ansatzes können wir das Zusammenspiel der biologischen Prozesse besser verstehen und erklären. Dafür beziehen wir bei unseren Analysen mehrere Datenebenen ein, beispielsweise genetische Faktoren oder Eiweiß- und Stoffwechselmuster im Blut. Zudem nutzen wir medizintechnische Daten und Informationen über den klinischen Gesundheitszustand“, erläutert Professor Wild, der die Systemmedizin im Forschungskern koordiniert. „All das zusammen, bildet die Grundlage für die Entwicklung von neuen Diagnose-, Therapie- und Präventionsansätzen für die Erkrankung.“


Quelle: Pressemitteilung Universitätsmedizin Mainz