​ ​ ​ ​
Pressemitteilungen

Gemeinsam die Herz-Kreislauf-Forschung in Europa stärken


Copyright: iStock/koya79 (Dieses Bild ist nicht für die Nutzung durch Dritte freigegeben)


​ ​

Britische, niederländische und deutsche Wissenschaftler erforschen in gemeinsamen Projekten drängende Fragen der Herz-Kreislauf-Medizin. Die Organisationen British Heart Fundation, Hartstichting und Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung haben dafür ein gemeinsames Forschungsprogramm aufgelegt.

​ ​

Das Programm fördert drei länderübergreifende Projekte mit insgesamt 5 Millionen Euro. Sie sollen wichtige Fragen zu Diagnose und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen klären und bündeln Ressourcen der drei Länder. Das Programm ist eine Weiterentwicklung einer Kooperation der British Heart Fundation und des DZHK, die 2019 zum ersten Mal bilaterale Projekte förderte.

Ablagerungen im Herzen erkennen

Die Transthyretin-Amyloid-Kardiomyopathie (ATTR-CM) ist eine relativ seltene und schwer zu diagnostizierende Erkrankung, bei der sich fehlgefaltete Proteine im Herzen ablagern, was zu einer schweren, primär diastolischen Herzschwäche führt. Seit wenigen Monaten ist eine wirksame, aber teure Therapie für die Erkrankung in Europa zugelassen. Bislang können die behandelnden Ärzte den Krankheitsverlauf oder das Ansprechen auf die Therapie aber nur schlecht verfolgen. Das Projektteam entwickelt deshalb die 18F-Fluorid PET weiter, ein bildgebendes Verfahren, welches bisher vor allem in der Skelett-Diagnostik zum Einsatz kommt. Die Expertise kommt vom britischen Projektpartner, die anderen beiden Partner steuern Europas größtes ATTR-CM-Patientenkollektiv bei.
I-CARE - Quantitative-imaging in cardiac transthyretin amyloidosis | Partner: Dweck, Marc (Edinburgh); Slart, Riemer  (Groningen); Siepen, Fabian (Heidelberg
)

Den plötzlichen Herztod besser verstehen

Bei jedem zwanzigsten Betroffenen des plötzlichen Herztodes sind die Ursachen unbekannt, Forscher vermuten diese in den Genen. Das Forschungsteam wird in diesem multinationalen Projekt die größte Gruppe von Überlebenden eines plötzlichen Herztods zusammenstellen, die es jemals gab und bei diesen und deren Angehörigen nach genetischen Auffälligkeiten suchen. Die Entdeckungen werden dann in genetisch veränderten menschlichen Zellen und Mäusen untersucht, um die zugrunde liegenden Mechanismen und Ziele für neue Medikamente zu identifizieren. Die Forscher wollen so neue Wege finden, um den plötzlichen Tod von Patienten und ihren Angehörigen zu verhindern.
GenUCA - The Genomic basis of Unexplained Cardiac Arrest | Partner: Behr, Elijah R. (London), Borggrefe, Martin (Mannheim), Bezzina, Connie R. (Amsterdam)

Genetische Ursachen von Vorhofflimmern ermitteln

Bei jüngeren Personen kann Vorhofflimmern auf eine genetische Ursache zurückzuführen sein. Das deutsch-niederländische Forschungsteam hat Vorhofflimmern-Familien identifiziert, die Mutationen in Genen tragen, die für Proteine des Zytoskeletts, die Bausteine der Herzzellen, verantwortlich sind. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass diese Mutationen DNA-Schäden in den Vorhofzellen verursachen und dadurch das Vorhofflimmern antreiben. Das Projekt zielt darauf ab, den genauen Mechanismus aufzudecken, wie Mutationen von Zytoskelett-Proteinen DNA-Schäden und Vorhofflimmern verursachen, und mehrere Medikamente zu testen, um neue Therapien für genetische Vorhofflimmern-Patienten zu entwickeln.
DnAFiX - DNA damage in cytoskeletal protein mutation-induced Atrial Fibrillation: a guide to novel treatment and screening targets | Partner: Brundel, Bianca (Amsterdam); Voigt, Niels (Göttingen)