Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes, Lungenerkrankungen, Infektionen und neurodegenerative Erkrankungen verursachen in Deutschland Kosten von rund 100 Milliarden Euro pro Jahr. Viele Patienten, die zum Hausarzt oder Internisten gehen, leiden an einer dieser Krankheiten, der sogenannte multimorbide Patient häufig auch an mehreren. Da die Menschen immer älter werden, nimmt die Zahl der zumeist altersabhängigen Erkrankungen stetig zu.
Die zwischen 2009 und 2012 gegründeten DZG bilden neue Forschungsstrukturen zur Bekämpfung dieser großen Volkskrankheiten. Erstmalig in Deutschland arbeiten hier jeweils universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen dauerhaft zusammen. Mit dieser Struktur sind die sechs Zentren gut aufgestellt, um Ergebnisse aus der Forschung zum Patienten zu bringen. Sie wollen diesen als Translation bezeichneten Prozess beschleunigen – zum Wohl der Patienten und des Gesundheitssystems.
Auf der DGIM sind fünf der sechs Zentren vertreten und präsentieren sich an einem gemeinsamen Stand. In Symposien unter der Schirmherrschaft der DZG werden neueste Forschungsergebnisse etwa zur Immuntherapie in der Onkologie (DKTK), zu Übergewicht und Fettstoffwechsel (DZD), zur Therapie der Herzschwäche (DZHK), zu neuen gefährlichen Infektionskrankheiten (DZIF) sowie zur individualisierten Therapie obstruktiver Lungenerkrankungen (DZL) vorgestellt.
Krankheiten machen nicht an Fachgrenzen halt. So besteht beispielsweise ein enger Zusammenhang zwischen Herzrhythmusstörungen und Schlaganfall. Herzmuskelerkrankungen und Krebs können durch Viren ausgelöst werden. Adipositas und Diabetes erhöhen sowohl das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als auch für bestimmte Krebsarten und betreffen alle Organsysteme. Lungenkrebs kommt bei verschiedenen chronischen Lungenerkrankungen vermehrt vor und bei vielen Formen der Luftnot bestehen komplexe Wechselwirkungen zwischen Herz und Lunge. Im Sinne eines systemmedizinischen Ansatzes arbeiten die Zentren auch zunehmend kooperativ.
Die Innere Medizin bildet eine Klammer für die Forschungsschwerpunkte der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Die Jahrestagung der DGIM, mit rund 10.000 Teilnehmern die größte deutsche Ärztetagung, bietet Ärzten und forschenden Medizinern ideale Möglichkeiten sich interdisziplinär zu vernetzen und sich über die aktuellen Forschungsansätze und -ergebnisse der DZGs zu informieren.
Standplatz während der DGIM: Nr.101
Das sind die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung:
Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung dkfz (DKTK)
Deutsches Zentrum für Diabetesforschung e.V. (DZD)
Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e. V. (DZHK)
Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF)
Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
Deutsches Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) (nicht auf der DGIM )
Kontakt:
Christine Vollgraf, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), christine.vollgraf@dzhk.de, Tel.: 030 3465 52902