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Angeborene Herzfehler: Sieben weitere Gene entdeckt


Humangenetiker und DZHK-Professor Marc-Phillip Hitz vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel (UKSH). | © DZHK

Veränderungen im NOTCH1-Signalweg sind an einer Herzfehlbildung beteiligt. | © Marc-Phillip Hitz, UKSH


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Forscherinnen und Forscher haben das Erbgut von rund 25.000 Menschen analysiert und neue Gene entdeckt, die an der Entstehung angeborener Herzfehler (AHF) beteiligt sind. Das Team um den Kieler Humangenetiker und DZHK-Professor Marc-Phillip Hitz nutzte neben Biobank-Daten und -Proben auch die Ergebnisse aus zahlreichen bereits veröffentlichten Studien. Die Untersuchung hilft Medizinern, das genetisch bedingte Risiko eines Herzfehlers besser einzuschätzen

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Um den Genen auf die Spur zu kommen, die bei einer Herzfehlbildung eine Rolle spielen, musste erst mal die richtige Technik her: Ein Bioinformatiker entwickelte eigens eine neue Methode, mit der sich die Humangenetiker bereits veröffentlichte Studien zunutze machen konnten. Die Ergebnisse aus diesen Studien flossen in die Genanalyse von fast 25.000 Menschen ein – davon über 10.000 Patienten mit einer Herzfehlbildung und rund 14.000 Kontrollpersonen. Sieben weitere Gene konnten die Wissenschaftler so identifizieren, die bei der Entstehung angeborener Herzfehler beteiligt sind.

Neben kleinsten Stückverlusten in den Chromosomen, sogenannten Mikrodeletionen, stießen die Forscher auf erstmalig auftretende Genveränderungen: Neumutationen, die bei einer Herzfehlbildung mitwirken. Bei der Analyse des gesamten Erbgutes zeigten 21 Gene eine entsprechende Anreicherung bei den AHF-Patienten. Vierzehn davon waren bereits in vorherigen Studien aufgefallen. Für sieben Gene konnten die Wissenschaftler erstmals einen Zusammenhang mit Herzfehlbildungen nachweisen.

Zudem fanden sie anhand der Genanalysen heraus, welche Protein-Netzwerke und welche Wechselwirkungen zwischen ihnen in den Zellen am häufigsten mit einer Herzfehlbildung zusammenhängen.

Die Ergebnisse zeigen, wie bedeutend die Genetik bei der Entstehung angeborener Herzfehler ist. Sie dienen außerdem dazu, individualisierte Behandlungen für Patientinnen und Patienten zu entwickeln.

Die Daten und Proben stammen teilweise aus der Biobank des Nationalen Registers am Kompetenznetz Angeborene Herzfehler. Das DZHK stellt ebenfalls große Mengen an Bioproben und klinischen Patientendaten für Forschungszwecke zur Verfügung zur DZHK-Daten- und Probensammlung 


Originalpublikation:

Die Ergebnisse der von den Forschern der Kieler Universität unter anderem in Kooperation mit dem Kompetenznetz Angeborene Herzfehler durchgeführten Studie erschienen unter dem Titel „Integrative analysis of genomic variants reveals new associations of candidate haploinsufficient genes with congenital heart disease“ im Juli in PLOS GENETICS.
https://journals.plos.org/plosgenetics/article?id=10.1371/journal.pgen.1009679

Quelle: Pressemitteilung des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler