Gemeinsam haben die drei Einrichtungen über die nächsten vier Jahre mehr als 5,2 Millionen Euro für vier internationale Teams bereitgestellt. An zwei Projekten sind Forschungsteams des DZHK beteiligt. Die Projekte beschäftigen sich mit den Ursachen von Kardiomyopathien, also Herzmuskelerkrankungen, die zu Herzversagen oder plötzlichem Herzstillstand führen können.
Dies ist die fünfte Bewilligungsrunde im Rahmen dieser Partnerschaft und das zweite Jahr, in dem speziell Forscher der mittleren Karrierestufe in den drei Ländern gefördert werden. Die Finanzierung ermöglicht es den Forschern, ihr Wissen und ihre Ressourcen zu bündeln, um einige der drängendsten Fragen in der kardiovaskulären Medizin anzugehen. Die Förderungen werden auch dazu beitragen, die Entwicklung der Forscher zu künftigen Spitzenkräften in ihren Forschungsbereichen zu beschleunigen.
An diesen zwei Projekten sind Forscherinnen und Forscher des DZHK beteiligt:
Verständnis der mechano-sensorischen Funktion der Z-Scheibe in der Pathogenese der hypertrophen Kardiomyopathie (HeartDisc)
Principal Investigators: Dr. Katja Gehmlich, University of Birmingham; Dr. Claudia Crocini, Charité - Universitätsmedizin Berlin; Dr. Diederik Kuster, Amsterdam UMC
Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist eine Erbkrankheit, bei der die Muskelwand des Herzens verdickt und steif wird, wodurch es für das Herz schwieriger wird, Blut zu pumpen. Dies kann zu Herzversagen und lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen, die einen plötzlichen Herzstillstand auslösen können.
Die Forscher fanden bei HCM-Patienten Veränderungen in einer Struktur, die als "Z-Scheibe" bezeichnet wird und einen Teil der Herzmuskelfasern bildet. Sie gehen davon aus, dass die Z-Scheiben eine entscheidende Rolle bei der Koordination der Kontraktion des Herzmuskels spielen, indem sie als zentraler Knotenpunkt fungieren, der wahrnimmt, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht, darauf reagiert und dieses Signal weiterleitet.
Das Team wird verschiedene Ansätze verwenden, darunter Herzmuskelscheiben von HCM-Patienten, aus Stammzellen gezüchteten Herzmuskel und HCM-Mausmodelle, um zu untersuchen, wie die Z-Zellen die abnormalen Herzmuskelkontraktionen bei HCM wahrnehmen und darauf reagieren und wie dies zu anderen Veränderungen führt, die in kranken Herzmuskelzellen beobachtet werden. Auf der Grundlage ihrer Erkenntnisse werden sie Medikamente untersuchen, die die Veränderungen der Z-Scheiben bei HCM rückgängig machen und eine mögliche Behandlung der Krankheit darstellen könnten.
Entschlüsselung der Mechanismen von oxidativem Stress bei dilatativer Kardiomyopathie: Verschiebung von progressiver Schädigung zu Kardioprotektion (Shift-DCM)
Principal Investigators: Dr. Joseph Burgoyne, King's College London; Dr. Lukas Cyganek, UMC Göttingen; Dr. Monika Gladka, UMC Amsterdam
Bei der dilatativen Kardiomyopathie (DCM) dehnen sich die Muskelwände des Herzens aus und werden dünn und schwach. Der geschwächte Herzmuskel muss härter arbeiten, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Die Krankheit kann auch zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen, die einen plötzlichen Herzstillstand auslösen können. Es gibt Behandlungen, um die Symptome der DCM zu lindern, aber keine, um eine Verschlimmerung der Krankheit zu verhindern.
Mit menschlichen Herzmuskelzellen, die aus Stammzellen gezüchtet wurden, und Mäusen mit DCM soll untersucht werden, wie defekte Gene, die DCM verursachen, die Funktion der Herzmuskelzellen schwächen. Die Forscher wollen verstehen, wie sich dies auf ihre Fähigkeit auswirkt, mit Schäden fertig zu werden, die durch Moleküle verursacht werden, die als freie Radikale bekannt sind und auf natürliche Weise entstehen, wenn der Körper Energie erzeugt. Freie Radikale werden normalerweise durch Antioxidantien in Schach gehalten, aber wenn dieses Gleichgewicht gestört ist, können sie Zellen und Gewebe schädigen.
Das Team wird untersuchen, wie dieses Gleichgewicht im Herzmuskel wiederhergestellt werden kann. Dazu gehören molekulare Schalter, mit denen die Genexpression an- und abgeschaltet werden kann, sowie Gen-Editing-Technologien, mit denen einzelne Buchstaben in der DNA umgeschrieben werden können, um Schutz vor DCM zu bieten. Das Team hofft, mit diesen Ansätzen die Herzfunktion zu normalisieren und damit die Grundlage für die Entwicklung neuer Therapien zu schaffen, die das Fortschreiten der DCM verlangsamen oder sogar verhindern.
Kontakt: Christine Vollgraf, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Tel.: 030 3465 529 02, presse(at)dzhk.de